Geschichte

Am 6. Juni 1970 wurde die "Urnerische Vereinigung der Eltern und Freunde Behinderter" gegründet, auf Initiative des ehemaligen Rektors der Sonderschule Altdorf, Herr Peter Brand, sowie rund zwei Dutzend Personen. Als oberstes Ziel des Vereins wurde bestimmt, miteinander all die vielen Probleme im Alltag mit den Menschen mit einer Behinderung anzugehen und gemeinsam zu suchen. Und das ist bis heute so geblieben. Der Verein bemüht sich, die Rechte und Interessen aller behinderten Menschen, ob Kinder, Jugendlichen oder Erwachsenen wahrzunehmen und zwar in sämtlichen Lebensbereichen.

Der Verein will aber auch Eltern und Angehörigen bei ihren schweren Pflichten, die sie Menschen mit Behinderung gegenüber zu erfüllen haben, hilfreich zur Seite stehen. In der Gemeinschaft und im Gefühl, von anderen getragen und unterstützt zu werden, fällt es den meisten leichter, ihr persönliches Schicksal anzunehmen und zu bewältigen. Somit steht für den Verein an erster Stelle der Zielsetzung die Selbsthilfe.

1975 gründete der Verein der Eltern und Freunde Behinderter den kantonalen Frühberatungs- und Behandlungsdienst Uri und übernahm die Trägerschaft. Die Stelle wurde aber durch ausserkantonale Fachpersonen betreut.

1976 wurde die Freizeitgruppe gegründet, welche bis heute Bestand hat und nach wie vor sehr an Beliebtheit gewinnt. Jeden zweiten Samstagnachmittag treffen sich begeisterte Menschen mit einer geistigen Behinderung zu Spiel, Sport, Basteln, Theaterbesuch, Tanz und vielen weiteren Aktivitäten. Betreut und begleitet werden sie von freiwilligen Helferinnen mit bescheidenem Entgeld, die sich mit Freude und Begeisterung unseren behinderten Mitmenschen annehmen und mit ihnen zusammen interessante und erlebnisreiche Nachmittage verbringen.

1982 übernahm mit Hubert Walker zum ersten Mal eine Person im Kanton Uri den kantonalen Frühberatungs- und Behandlungsdienst. Da er aber gleichzeitig auch Präsident der Elternvereinigung war, suchte man nach ein paar Jahren eine neue Trägerschaft. Zu dieser Zeit konnten behinderte Kinder nur einmal im Monat im Kantonsspital Uri oder dann häufiger im Kinderspital Luzern Physiotherapie erhalten. Für Ergotherapie mussten sie ins Kinderspital Luzern oder in die Therapiestelle Brunnen, für die Psychomotorik-Therapie mussten sie nach Küssnacht SZ. Hubert Walker hatte die Idee, alle diese Therapien in einer Therapiestelle, inklusiver Logopädie, zusammenzufassen. Diese Idee wurde vom Vorstand der Elternvereinigung aufgenommen. Die Gemeinnützige Gesellschaft Uri wurde für die Trägerschaft angefragt. Diese willigte auf Vorarbeit einer Arbeitsgruppe ein.

1984 entstand der Elterntreff "Dornröschenclub". Das ist ein Treff für Eltern oder Angehörige geistig behinderter Menschen zum freien Gespräch und Austausch. Es tut gut, den Alltag loszulassen, sich mit Leuten, welche die gleichen Sorgen und Probleme haben, zu treffen und zu unterhalten oder über ganz andere Dinge zu sprechen, sich gegenseitig Mut zu machen, Ratschläge und Hilfe anzubieten oder solche entgegenzunehmen.

1987 wurde vereinsintern der Entlastungdienst ins Leben gerufen. Dieser Dienst hat Eltern von geistig behinderten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen eine  Unterstützung angeboten. Einmal im Monat an einem Samstag wurden die Eltern und ihre Familienangehörigen für kurze Zeit etwas von der häuslichen Betreuung entlastet, um sich zu entspannen und Zeit füreinander zu haben. Die Menschen mit einer geistigen Behinderung wurden liebevoll betreut. Der Schritt, sein Kind in "fremde Hände" zu geben, war für viele Eltern nicht leicht und das Loslassen musste zunächst gelernt werden.
Im Kanton Uri gab es zu dieser Zeit keinen eigentlichen Entlastungsdienst für die Angehörigen. Falls Entlastung gewünscht wurde, übernahmen diese Aufgabe die Angehörigen, Bekannten, die Spitex oder eine privat angestellte Person.

1993 wurden die Bereiche Physio- und Ergotherapie sowie die Psychomotorik-Therapie gegründet. Zusammen mit der Heilpädagogischen Früherziehung und der Logopädie wurden sie zur Therapiestelle vereint. Diese umfassende Therapiestelle stand und steht in der Schweiz einzigartig da.

1994 beschloss der Zentralvorstand der Schweizerischen Vereinigung der Elternvereine für Geistigbehinderte, der wir seit Anbeginn auch angehörten, ein neues Logo zu schaffen und sich einen neuen Namen zu geben. Jedem Verein wurde es überlassen, ob er den Namen wechseln oder den alten beigehalten wollte. Wir im Kanton Uri entschieden mitzuziehen. Und so treten wir nun seit 1994 mit dem neuen Erscheinungsbild und dem neuen kurzen Namen insieme uri auf.

1995 fand das 25-Jahr-Jubiläum statt. Dies war ein Anlass an die Öffentlichkeit zu gehen und gross und lautstark zu feiern. Das hauptsächliche Ziel war dabei: Ein richtig grosses Fest zu feiern und insieme uri in der Urner Bevölkerung besser bekannt zu machen. Das Jubiläum war ein Riesenerfolg.

1998 wurde die KoBUR gegründet und insieme uri ist als Mitglied beigetreten. KoBUR ist ein rechtlich selbständiger Zusammenschluss von Selbsthilfegruppen, Organisationen und Institutionen, welche sich im Kanton Uri als Fachgremium für Behindertenfragen einsetzen.

1999 wurde erstmals eine Ferienwoche in eigener Regie mit Erfolg durchgeführt, worauf jedes Jahr eine Ferienwoche ins Jahresprogramm aufgenommen wurde. Gleichzeitig wurden auch die dreitägigen Wellness-Wochenenden eingeführt, welche ebenfalls seither jährlich stattfinden.

2002 wurden durch die Initiative von Marianne Lute und Marie Lussi die ersten Entlastungswochenenden ins Leben gerufen. Eltern und den Betreuenden von Daheim lebenden Menschen mit einer geistigen Behinderung sollte dadurch die Möglichkeit einer Entlastung angeboten werden. Diese Wochenenden fanden in einem älteren Bauernhaus im Butzen ob Spiringen statt. Dieses Haus wurde insieme uri vom Kinderheim Uri zur Verfügung gestellt. So entstand eine neue Dienstleistung.

2007 wurde eine zweite Ferienwoche ins Programm aufgenommen, da die Nachfrage immer grösser wurde.

2008 wurde im Vorstand entschieden, eine dritte Ferienwoche anzubieten.

2010 fand das 40-Jahr-Jubiläum statt. Gleichzeitig feierte der Dachverband insieme schweiz sein 50-Jahr-Jubiläum mit einem grossen Fest im stade de suisse in Bern. Dieser Anlass wurde unser Jubiläumsausflug. Wir luden unsere Mitglieder ein und mit einem Bus fuhren wir nach Bern. Ein wunderbares Fest mit vielen prominenten Gästen durften wir erleben.

2016 wurde an der Generalversammlung im März der eigene neue Internetauftritt präsentiert.

2016 feierten wir das 40-Jahr Jubiläum der Freizeitgruppe an der Weihnachtsfeier im kleinen Rahmen.

2017 Das Jubiläum 30 Jahre Entlastungsdienst wurde  im September mit den Teilnehmern gefeiert und man unternahm gemeinsam eine Schiffsfahrt nach Brunnen.

2018 Entscheid für ein 3. Wellness-Weekend im Jahresprogramm, da die Nachfrage immer grösser wurde.

2019 wurde eine vierte Ferienwoche ins Programm aufgenommen, da die Nachfrage immer grösser wurde.

2020 wurde insieme 50 Jahre alt. Wir wollten dieses Jubiläum ganz speziell feiern. Die Corona-Situation hat uns einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Der Jubiläumsanlass, bei dem wir mit der Bevölkerung unsere Jubiläum begehen wollten, musste schweren Herzens abgesagt werden. Auch das Jahresprogramm konnten wir nicht wie geplant durchführen. Dank dem Einsatz des Vorstands und der Leitungspersonen wurden möglichst viele Angebote, wenn auch in abgeänderter Form, abgehalten.

2022 wurde das neue Zusatzangebot Tagesausflüge ins Programm aufgenommen. Speziell für Menschen mit einer Beeinträchtigung im Rollstuhl und mit Rollator.

2022 wurde das 35-Jahr Jubiläum des Entlastungsdienstes und gleichzeitig 20 Jahre Entlastungs-Wochenenden gefeiert. Mit den Wochenend-Teilnehmenden, ehemaligen Leiterinnen und dem Vorstand begab man sich in ein Restaurant und genoss zusammen ein feines Mittagessen. Eine Jubiläumstorte wurde später im Haus Carmen in Seedorf den Teilnehmenden und dem Betreuerteam serviert.

2024 Das 40-Jahr-Jubiläum vom Elterntreff "Dornröschenclub" wurde im August mit einem Schiffsausflug nach Brunnen und anschliessendem feinen Essen gefeiert.

2024 Vor 25 Jahren wurde das erste Ferienlager ins Leben gerufen. Rita Gisler Huber war die erste Lagerleiterin. 2024 leitete sie das letzte Mal das Wanderlager in Saas-Almagell. Ein Unwetter verhinderte die geplante Rückreise und die Gruppe musste mit dem Helikopter vom Saastal ausgeflogen werden. Ein unvergessliche Erlebnis.